Wiederverwendung gummimodifizierter Asphalte & Einsatz von RmB G bei RC-Asphalt

Die Wiederverwertung von Asphalt ist ein fester Bestandteil eines ressourcenschonenden Straßenbaus. Mit zunehmender Verbreitung gummimodifizierter Bindemittel (RmB G) stellt sich die Frage, wie sich diese Technologie recyceln und mit dem Einsatz von Asphaltgranulat(RC-Asphalt) kombinieren lassen – sowohl in technischer als auch in ökologischer Hinsicht.

Wiederverwertung von Asphalt mit gummimodifizierten Bindemitteln

Gummimodifizierte Asphalte, die z. B. mit CTS GRM nach TL RmB-StB By hergestellt wurden, können genauso wie konventionelle Asphalte recycelt werden. In mehreren Projekten in Deutschland und Österreich wurde Asphalt mit RmB G erfolgreich gefräst, aufbereitet und wiederverwendet.

Gummimodifizierter Asphalt weist im Vergleich zu konventionellen oder polymermodifizierten Mischgütern (PmB) eine signifikant verlängerte Nutzungsdauer sowie ein reduziertes Alterungsverhalten auf. Dadurch bleibt ein Teil der ursprünglichen Bindemittelfunktion auch nach der Ausbauphase erhalten.

Die Recyclingfähigkeit ist durch die langkettige Vernetzung der Polymere im Gummi gegeben. Anders als bei PmB zerfallen die elastomeren Bestandteile im RmB G nicht in kleinere Moleküle, sondern behalten ihre Struktur länger.

Technologisch kann das gewonnene Asphaltgranulat ohne Einschränkungen erneut in Asphaltmischungen eingesetzt werden. Dabei profitiert der RC-Anteil sogar von der hohen Alterungsbeständigkeit des RmB G – der RC-Asphalt mit Gummimodifiziertem Bitumen (RmB G) ist auch im Asphaltmischprozess resistenter gegen Hitze. Die Verarbeitung des Materials in Neumischgut ist uneingeschränkt möglich – sowohl in Tragschicht, Binderschicht als auch in Deckschichten wie z.B.  AC oder SMA.

Vorteil RmB G bei der Verwendung von RC-Asphalt in Neumischgut

Ein Vorteil von RmB G gegenüber PmB besteht darin, dass die Modifizierung bezogen auf den Gesamtbindemittelgehalt dosiert wird. So bleibt die Modifizierungsstufe auch bei variierenden und höheren RC-Anteilen konstant – ein wesentlicher Vorteil für die Qualitätssicherung im Mischprozess. Zusammenfassend lässt sich somit sagen, wenn neuer Asphalt mit hohem AG-Anteil (> 20%) hergestellt wird hat RmB G einen erheblichen Vorteil. Denn:

  • Bei PmB sinkt mit steigendem AG-Anteil der Modifizierungsgrad, weil nur das Frischbitumen modifiziert ist
  • Bei RmB G wird der modifizierende Anteil (GRM) auf den Gesamtbindemittelgehalt dosiert

Das heißt konkret: Egal wie viel AG im Asphaltmischgut enthalten ist, die geforderte Modifizierungsstufe wird bei RmB G immer eingehalten.

Ökologische Bewertung

Laut einer unabhängigen Ökobilanz der Umtec AG schneidet RmB G gegenüber PmB in allen drei Bewertungsstufen(Bindemittelproduktion, Asphaltproduktion, Lebenszyklus) deutlich besser ab. Insbesondere bei der Betrachtung der CO₂-Emissionen pro eingebauter Tonne und Jahr ergeben sich folgende Einsparpotenziale durch die Verwendung von RmB G:

  • PA 8 S bis zu 6,1 kg CO₂-eq/t/a Einsparung
  • SMA 8 S: bis zu 2,6 kg CO₂-eq/t/a Einsparung
  • AC 11 D S: bis zu 2,2 kg CO₂-eq/t/a Einsparung
  • AC 16 B S: bis zu 1,1 kg CO₂-eq/t/a Einsparung

Diese Werte berücksichtigen sowohl die längere Nutzungsdauerals auch die Einsparung von Primärbitumen durch die Wiederverwendung von Gummiaus LKW-Altreifen.

Fazit

Die Kombination von RmB G und Asphaltgranulat stellt eine technisch ausgereifte und ökologisch sinnvolle Lösung im modernen Straßenbau dar. Die Wiederverwendung von Gummimodifiziertem RC-Asphalt ist planbar und lässt sich problemlos in bestehende Mischprozesse integrieren. Gleichzeitig ermöglichen RmB-G-Asphalte durch verlängerte Liegezeiten, verbesserte Alterungsbeständigkeit und hohe Kälteflexibilität eine nachhaltigere Nutzung der Infrastruktur bei reduzierter Umweltbelastung.

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